Die Idee einer Schulpartnerschaft zwischen Altenberg und Anjahambe entstand eher zufällig und soll im folgenden kurz erzählt werden:
Malen für Lemuren
„Letzte Woche habe ich zusammen mit Tody dafür gesorgt, dass ein gefangener Mausmaki wieder in die Freiheit entlassen wird. Er wurde gefangen und sollte für 2 Euro als Spielzeug verkauft werden. 2 Euro sind hier ziemlich viel Geld und es war nicht einfach, die Jungs davon zu überzeugen, dass der Maki in die Natur gehört.“ Dies erlebte eine junge deutsche Mitarbeiterin 2010 gleich nach ihrer Ankunft. Die meisten einheimischen Lemuren sind inzwischen sehr selten geworden. Die kleinen Mausmakis gehören zu den letzten, die man auf der Insel außerhalb der Nationalparks noch sehen kann. Leider enden sie dann aber allzuoft in der Pfanne oder als Spielzeug für Kinder. Irgendwie müsste man den jungen MadagassInnen mitteilen können, wie wichtig die Artenvielfalt dieser einzigartigen Insel ist, auch für Menschen am anderen Ende der Welt ...
Daraus entstand die Idee für einen Zeichenwettbewerb "Unser Wald und seine Tiere".
Beteiligt haben sich daran jeweils die 6. Klassen am Gymnasium Altenberg und an der Oberschule Anjahambe. Dabei entstanden kleine Kunstwerke sowie ausgeprägtes Interesse für das jeweils andere Land, dessen Natur, dessen Menschen - und wie diese leben.
Bäume pflanzen und Horizonte erweitern -
Ein Schülerprojekt der Oberschule Anjahambe (Madagaskar) und des Glück-Auf-Gymnasiums Altenberg.Als Preis für die madagassischen TeilnehmerInnen des Zeichenwettbewerbs gab es einen gemeinsamen Ausflug in einen Naturpark, wo die meisten zum ersten Mal "richtigen" Regenwald sahen (wie es ihn vor 20 Jahren auch noch um Anjahambe gab). Ihre spontane Reaktion: "Wir müssen bei uns noch mehr Bäume pflanzen, dann gibt es auch bei uns wieder Lemuren! (Und dann kommen vielleicht auch hier Besucher vorbei)."
Das Interesse an Madagaskar war geweckt!
Anfang 2012 sammelten die Altenberger Beteiligten des Zeichenwettbewerbs (inzwischen 7. Klassen) Ideen, wie der Kontakt nach Anjahambe aufrechterhalten und ausgebaut werden könnte. Dabei entstand der Plan, mit einer Film- und Fotodokumentation die Heimatregion (mit Winterlandschaft und Wintersport) sowie den Schul- und Schüleralltag festzuhalten. Unter anderem werden die Beteiligten auch im Wildpark die Tiere filmen, die sie vor einem Jahr als Zeichnungen nach Anjahambe geschickt hatten. Bei allem künstlerischen Talent: so richtig vorstellen konnten sich die jungen Madagassen wahrscheinlich nicht, wie ein "Hase" oder ein "Eichhörnchen" in Wirklichkeit aussehen. Ein schöner Plan, an dessen Umsetzung jetzt ganz engagiert eine "Madagaskar-AG" am Altenberger Gymnasium arbeitet. Dem Regenwaldverein Ranoala wiederum ist wichtig, mit diesem SchülerInnen-Elan auch die Bemühungen für den Wald (und seine Tiere) zu unterstützen. Und so sind die Jugendlichen des Gymnasiums eingeladen, selbst Erfahrungen beim Bäume pflanzen zu sammeln. Ein solcher Waldeinsatz wird gefilmt und in die Dokumentation eingefügt werden.
Projektpläne in Anjahambe 2012
Von Juni bis August 2012 werden wieder einige deutsche Ranoala-Mitglieder in Madagaskar sein. Neue Projektpläne müssen gründlich vorbereitet werden, gemeinsam mit den Projektpartnern vor Ort. Es sollen aber auch wieder neue Bäume gepflanzt werden. Noch gibt es in der Region kleine Regenwaldreste, deren Pflanzen und Tiere hochgradig gefährdet sind und dringend wieder Lebensraum brauchen. Besonders an den erosionsgefährdeten Hängen ist Wiederaufforstung sehr wichtig.
Die deutschen BesucherInnen werden an der Oberschule Anjahambe den von der Altenberger "Madagaskar AG" gedrehten Film vorführen, die Fotodokumentation ausstellen und mit den SchülerInnenn darüber diskutieren. Dann ist in den Sommermonaten (in Madagaskar: Winter) ein paralleles Film- und Fotoprojekt mit den siebten Klassen der Oberschule Anjahambe geplant. Auch hier sollen die SchülerInnen ihre Heimat, Natur sowie ihren Alltag dokumentieren und für die Altenberger Partner erlebbar machen. Und natürlich soll es auch in Anjahambe wieder einen Schülerinnen-Pflanz-Einsatz geben.
Praktische Hilfe für den Wald ist wichtig - vor allem für Kinder und Jugendliche, die die später großen Bäume einmal schätzen werden. In Anjahambe wie in Altenberg.
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