Hallo!
Hier endlich der erste Eintrag von unserer Gruppe "gesund-und-gemeinsam", wie sie sich damals nannte, jetzt Dresdner Gemeinschaftsvilla:
Wir pflegen ja den denkmalgeschützten Garten um "unser Dorfgemeinschaftshaus" herum möglichst naturnah. So ist dort aller ehemaliger Rasen umgewandelt in mehrere naturbelassene Wiesen. (Nun gut, eine kann man schon "Wiese" nennen, zwei andere sind noch im Werden. Was macht eine echte Wiese aus?
In ihr wächst nicht nur Gras, sondern auch Kräuter sind willkommmen. Manche finden sich selbst ein. Andere, seltene, die speziell für Insekten gut sind, haben wir vom Projekt Urbanität und Vielfalt erhalten, einem Projekt, bei dem wir seit 2020 mitmachen (Das aber leider dieses Jahr ausläuft.). Außerdem, und das ist das Wichtigste, wird die Wiese nur 2x im Jahr mit klassischer Handsense gesenst und das auch nicht komplett, sondern so, dass Teile weiterwchsen dürfen, um den Tierchen weiterhin eine Lebensgrundlage zu bieten. Dazu hat Frank im vorigen Jahr extra einen Sensenkurs in der Naturschutzstation vom Hahnemannzentrum Meißen belegt. Jetzt ist er also unser "Sensenmann" :-) für das Dorfgemeinschaftshaus. Dieses Mahdgut wird eine Woche zum Trocknen liegen gelassen, in der Zeit wandern die Insekten etc. zu den stehengelassenen Bereichen, denn sie merken ja, dass aus dem Gras und den Kräutern Heu wird. Anschließend geben wir es ab. Für diesen Sommer sind alle Säcke vergeben, aber ihr könnt euch gern die erste Woche Juli und die erste Woche November merken, in der wir nun jedes Jahr Heu abgeben.
Auch von einer "befreundeten Wiese" in der Semperstr. geben wir Heu ab. Die wird von der gGmbH Zschoner Grund der Lebenshilfe Dresden gesenst, z.T. sogar gesichelt. Das Prinzip ist aber das Gleiche.
Warum ist Sensen besser als Rasenmäher oder Motorsense benutzen?
Die beiden letztgenannten Werkzeuge haben drehende Messer, die dementsprechend mehrfach durch die Halme schneiden. Dadurch werden Insekten, die sich an den Halmen festhalten, mehr oder weniger "gehäckselt". Sie haben also viel weniger Chance zu überleben als bei Sensen und Sicheln oder auch Balkenmähern, die keine rotierenden Klingen haben. Das wichtigste ist jedoch, dass weniger häufig gemäht wird. Allein schon durch eine Umstellung auf nur 2x im Jahr mähen, könnt ihr also sehr viel für die Natur tun. Die nächste Stufe wäre dann 2x im Jahr nur Teile der Wiese mähen. Das Bonbon ist dann das schneidende Werkzeug zu verwenden.
Außerdem sind wir noch gefragt worden, warum wir Holzrechen und keine Metallrechen verwenden. Das ist ganz einfach: Die Metallrechen sind viel spitzer unten und bleiben damit in der Wiese hängen. Die stumpfen Enden der Holzrechen gleiten wesentlich besser und tun dennoch ihren Job.
Wenn du dich noch mehr für das Sensen und naturnahes Pflegen einer Wiese interessierst, melde dich gern und mach beim nächsten Mal vielleicht sogar mit.